Borneo Orang Utans sehen
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Orang-Utans auf Borneo sehen | Orang Utan Steckbrief

Frei lebende Orang Utans sehen kannst du auf Borneo und Sumatra in Malaysia und Indonesien. Hier findest du noch wilde Orang-Utans, bedroht von ihrem engsten Verwandten: dem Menschen.


Um Orang Utans auf Borneo sehen zu können sind wir nach Kalimantan, in den indonesischen Teil einer der größten Inseln der Welt geflogen. Nur Grönland und Neuguinea weisen noch mehr Fläche auf.

Einst trug Borneo das drittgrößte zusammenhängende Gebiet tropischen Tieflandregenwaldes der Erde.

Orang Utans auf Borneo

Neben dem Sultanat Brunei und Kalimantan nimmt der malaiische Teil eine beachtliche Fläche der Insel ein. Hier kannst du Orang-Utans in Sabah und Sarawak sehen.

Orang bedeutet Mensch, Utan heißt Dschungel. Die Affen, deren DNA mit 97% der unseren übereinstimmt, heißen Menschen des Dschungels.

Orang Utan Borneo sehen

Bevor wir dir verraten, wie uns die Orang-Utan Hausboot Tour mit Fardi gefallen hat und was wir nachts auf unserem Klotok im Tanjung Puting Nationalpark erlebt haben, fassen wir kurz die wichtigsten Informationen über Orang Utans zusammen und wägen ab, ob eine Tour zu den Menschenaffen vertretbar ist.

1. Borneo Orang-Utan Steckbrief: alle Fakten über die Primaten

Borneo Orang-Utans sind Primaten, charakteristisch ist ihr rotbraunes Fell und ihr an die baumbewohnende Lebensweise angepasster Körperbau. Hierdurch unterscheiden sie sich auch von anderen Menschenaffen.

Wilde Orang Utans leben heute noch auf Borneo und Sumatra, deswegen werden sie ergänzend zu den neu entdeckten Tapanuli-Orang-Utans in Borneo-Orangutans und Sumatra-Orangutans unterteilt.

Die Männchen werden bis zu 90 Kilogramm schwer, die Weibchen sind etwas leichter. Ein ausgewachsener Orang-Utan benötigt locker 10-20 kg pflanzenbasierte Nahrung am Tag. Hauptsächlich sind das Früchte, die sie im Urwald finden.

Wilde Orang-Utans auf Borneo, wo kann man frei lebende Orang Utans sehen? Der Orang-Utan Steckbrief

Von den Rangern werden sie an den Fütterungsplattformen in den Rehabilitations-Camps mit Maiskolben, Bananen, Süsskartoffeln und auch Milch gefüttert.

Die Baumsäugetiere sind die einzigen noch lebenden Menschenaffen in Südost-Asien.

2. Orang-Utans auf Borneo sehen – geführte Touren

Im Nationalpark darf man sich nur mit einem Tour Guide bewegen, an die Stege zu den Fütterungsplattformen für die rehabilitierten Tiere kommt man nur vom Fluss aus mit dem Boot.

Am Hafen werden zahlreiche Touren angeboten, in der Hochsaison sollte man vorbuchen. Neben professionellen Veranstaltern offerieren auch Familien, die auf den Klotoks leben, Ausflüge in den Tanjung Puting Nationalpark zu den Orang-Utans.

3. Wo kann man frei lebende Orang Utans sehen?

Wo kann man heute noch frei lebende Orang Utans sehen? Auf Borneo geht das in Sabah und Sarawak im malaiischen Teil der Insel. Ebenfalls in Kalimantan leben wilde Orang-Utans. Auf der indonesischen Insel Sumatra kannst du sie auch beobachten.

Wir haben uns für eine Orang-Utan Tour in Kalimantan, im indonesischen Teil Borneos entschieden. Hier benötigt man einen autorisierten Guide. Das macht auch Sinn. Denn wie immer wissen nicht alle Touristen ihr Glück, diesen Tieren so nahe kommen zu dürfen, zu schätzen.

Lohnt sich eine Orang-Utan Hausboot-Tour mit Farid Bornean? Wie läuft die Borneo Orang Utan Hausboottour ab? Orang-Utans in Indonesien Erfahrungsbericht

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Außerdem ist es schwierig wilde Orang Utans zu sehen, denn sie kommen nicht zu den Feeding-Plattformen, sondern sind sehr scheu. Der Guide und die Crew auf unserem Boot hatten ein besonders gutes Auge, sodass wir bereits nach weniger als einer halben Stunde, die wir auf dem Fluss durch den Nationalpark gefahren sind, ein wildes Männchen gesehen haben.

4. Regeln für die Orang-Utan Beobachtung

Was muss man beim Beobachten von wilden und halb-wilden Orang-Utans beachten?

„Silence please. Respect the Orang-Utans.“

Die Schilder sind kaum zu übersehen, auch wenn die „Menschen des Waldes“ sich selber nicht unbedingt daran halten. Nähert sich ein Orang-Utan an, so ist er meist von weitem schon zu hören. Die Äste knacken und das Laub raschelt. Ganze Baumwipfel biegen sich hin und her, wenn die sanften Riesen sich von Ast zu Ast hangeln, um sich der Feeding-Plattform zu nähern und das Futter von den ihnen vertrauten Rangern annehmen.

Die wilden Orang-Utans zeigen sich ohnehin nur selten am Flussufer, sie zu sehen ist besonders großes Glück. Sie sind sehr scheu und suchen keinen Kontakt zu Menschen.

Besonders wichtig:

  • nicht vor den Orang-Utans essen und trinken,
  • alles wieder mitnehmen, was man mitgebracht hat,

aber das sollte sich wohl, wenn wir Gast in der Natur sind, von selbst verstehen.

5. Von wem sind die Orang Utans bedroht?

Obwohl Orang Utans keine natürlichen Feinde haben, gehören sie heute zu den stark bedrohten Tierarten. In dem Reservat, das wir besucht haben, gehen die Forscher von ca. 250 Tieren aus. Wie viele wilde Orang-Utans noch auf Borneo und Sumatra leben kann nur geschätzt werden.

Fakt ist: es werden immer weniger. Nur der Mensch macht ihnen durch Errichtung von Palmöl-Plantagen und dem Abholzen von Regenwald ihren natürlichen Lebensraum streitig.

Was aktuell passiert, ist einfach nur ein Drama: der Regenwald brennt. Nicht nur eine der Lungen der Welt wird für den Konsum abgeholzt, sondern systematisch niedergebrannt. Dieses Vorgehen gerät derzeit völlig außer Kontrolle.

Reiche Asiaten halten sich Orang-Utans als Haustiere oder zur Belustigung.

Bei meiner Recherche vor der Reise nach Borneo zu den Orang-Utans lies der erste Schock nicht lange auf sich warten. Dass die Tiere unheimlich clever sind und deswegen häufig für Erheiterung missbraucht werden, indem ihnen zirkusähnlich menschliche Verhaltensweisen beigebracht werden, das habe ich auch vorher gewusst.

Dass es allerdings auch Orang-Utan-Bordelle und Prostitution von Menschenaffen gibt, das war mir vorher nicht bewusst und lässt uns ganz schnell den Abschaum unserer globalen Gesellschaft erkennen.

Manchmal wird auch das Fleisch als Delikatesse mit heilender Wirkung angepriesen. Von den Einheimischen selbst haben die Orang-Utans allerdings nichts zu befürchten. Sie verehren die Tiere.

6. Orang Utans sehen – grüner Eco-Tourismus oder Massenabfertigung?

Immer wenn lebende Tiere im Spiel sind, sollten wir hellhörig werden, genau recherchieren und abwägen, ob unsere eigene Reiselust und die Möglichkeit unterwegs der Natur und der Wildnis ganz nah zu kommen, der Welt, den Tieren oder der lokalen Bevölkerung nicht mehr schadet als nützt.

Wilde Orang-Utans auf Borneo, wo kann man frei lebende Orang Utans sehen? Der Orang-Utan Steckbrief

Zu den Fütterungszeiten wird es voll an der Feeding-Plattform. Alle Sitzbänke sind belegt, Besucher stehen in mehreren Reihen dahinter oder knien auf dem Boden.

Dass der ein oder andere Tourist selbst im rudimentären Urwald kein Benehmen hat, das mussten wir vor Ort leider auch feststellen.

Andererseits wird mit der Eintrittsgebühr in den Nationalpark und in die Camps, um die frei lebenden Orang Utans auf Borneo sehen zu können, deren Lebensunterhalt zum Teil finanziert. Die aufgenommenen und in Sicherheit gebrachten Tiere (siehe Punkt 5) bleiben oft jahrelang in den Camps und Reservaten, weil sie die benötigten Dschungel-Skills zur Beschaffung von Futter oder zum Bau von Nestern in Gefangenschaft niemals gelernt haben.

Um überleben zu können, sind sie auf die Fütterung durch die Ranger angewiesen.

Durch die anwesenden Touristen an der Plattform während den Fütterungszeiten nähern sich andersherum keine wild lebenden Orang-Utans, da sie den Kontakt zu Menschen meiden.


Weitere Orang-Utan Reiseberichte


Wenn du wilde Orang-Utans auf Borneo sehen möchtest, musst du für dich selber abwägen, ob eine Hausboot Tour zu den Borneo Orang Utans für dich vertretbar ist. Schau doch mal in unsere weiteren Borneo Reiseberichte.

Wilde Orang-Utans auf Borneo, wo kann man frei lebende Orang Utans sehen? Der Orang-Utan Steckbrief

2 Kommentare

  1. Ein informativer Bericht! Es ist furchtbar, was Menschen mit diesen hochintelligent Tieren machen, die uns genetisch doch sehr nah stehen. Ich war auch schon auf Borneo, hatte allerdings kein Glück mit einer Sichtung, was aber andererseits gut für die Menschaffen ist.
    Liebe Grüße
    Gabriela

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