Auf dem Inle See einmal die berühmten Einbeinfischer in Myanmar sehen, das ist das Pflichtprogramm jeder Myanmar Rundreise. Die bekannten Einbeinruderer auf dem Inle-Lake mit ihren riesigen Fischerkörben sind wohl jedem ein Begriff, der sich für einen Urlaub in Myanmar interessiert. Eingebettet in das Shan-Gebirge liegt der weltweit für seine schwimmenden Gärten bekannte Inle-See in einer der schönsten Regionen in Burma.
Rund um den im südlichen Shan-Staat gelegenen See wohnen die Intha (= Menschen des Sees), auch als Einbeinfischer in Myanmar bekannt.
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Die meisten Fischer in Myanmar posieren heute nur noch für Fotos und haben sich damit eine weitere oder neue Einnahmequelle erschlossen. Ähnlich verhält es sich mit den Langhalsfrauen am Inle See, die den ganzen Tag über in ihren Stelzenhäusern geduldig auf die Touristen warten.
Einbeinfischer am Inle See
Zweifelsohne sind die Einbeinruderer am Inle See eines der bekanntesten und beliebtesten Fotomotive in Myanmar. Schon auf der Anfahrt am frühen Morgen haben wir auf dem Weg zu unserem Hotel direkt auf See viele Fischer auf dem Inle Lake entdeckt. Für umgerechnet ein paar Cents geben sie ihr Bestes und posieren für deine Fotos um die Wette.
Dass die Touren auf dem Inle-See in Myanmar touristisch sind, lässt sich nicht bestreiten. Trotzdem lohnt sich ein Stopp auf deiner Rundreise durch Myanmar am Inle Lake.
1. Anreise zum Inle See
Auf unserer Route durch Myanmar waren wir zuvor am Goldenen Felsen und in Bago, sodass wir von Yangon zum Inle-See gefahren sind. Um wertvolle Reisezeit zu sparen, nehmen wir am frühen Abend den Nachtbus in Yangon, um am nächsten Morgen gegen 07:30 Uhr am Inle Lake einzutreffen. Der Bus hält in Nyaung Shwe, ca. 11 Kilometer entfernt vom See. Von hier aus ist es nicht weit bis zum Jetty.
Der Eintritt kostet 12.500 Kyat und wird an der Straße vor dem Kanal in Nyaungshwe erhoben. Die Fahrer der Pick-ups und Taxen halten hier automatisch an und du bekommst dein Ticket ausgehändigt.
Einziges Manko unserer Anreise auf eigene Faust zum Inle-See: der Bus war schneller am Ziel als geplant, nämlich gegen vier Uhr morgens. Nachdem wir unsanft geweckt wurden, ging es in einem kleinen Pick-up weiter. Alle anderen Reisenden stiegen nach und nach an ihren Hotels aus, wir haben uns nach Absprache von dem Fahrer bei seinem Bruder an einem der kleinen, auf den See führenden Kanäle absetzen und zu unserer Unterkunft bringen lassen.
Das Hotel erreichen wir nach einer 45-minütigen Bootsfahrt über den Inle See, insgesamt ist die Anreise zum Inle Lake also sehr unkompliziert und auch hier ist man bereits zu früher Stunde logistisch auf die Touristen vorbereitet.
2. Hotels auf & rund um den Inle-See
Im Osten und am Westufer gibt es zahlreiche Hotels auf dem Inle-See und rund herum. Wir haben uns für das Paramount Inle Resort direkt auf dem See entschieden. Hier ist es zwar etwas lauter, denn die ersten Boote knattern bereits morgens um 6 Uhr vorbei, dafür ist die Lage perfekt. Für uns war der Krach durchaus erträglich und wie überall gilt: wenn man mitten drin im Geschehen wohnt, bekommt man auch am meisten mit.
Außerdem hat man es am frühen Morgen oder zum Sonnenuntergang nicht weit zu den begehrten Fotomotiven, den Einbeinruderern auf dem Inle-See.
Einzig auf die Maus, die sich nachts durch unsere Hauswand gefressen und nach Kekskrümeln meiner Tochter gesucht hat, hätten wir verzichten können.
3. Sehenswürdigkeiten: Bootsfahrt auf dem Inle-See
Der Inle-See bietet einige Sehenswürdigkeiten auf dem Wasser und in der näheren Umgebung, abgesehen von den bekannten Einbeinruderern und Langhalsfrauen. Auch Tagesausflüge nach Kalaw bieten sich an. Umgeben von den Shan-Bergen ist der zweitgrößte See Myanmars eins der Highlights auf unserer Myanmar Route. Die Meisten Inle-See Sehenswürdigkeiten erreichst du während einer Bootsfahrt auf dem Inle-See.
Shwe Yan Pyay Teakholzkloster
Auf der Anfahrt zum See kannst du, ohne viel Reisezeit zu verlieren, einen kurzen Halt an einem wunderschönen Teakholz Kloster machen. Wir wurden hier freundlich hinein gebeten, der Besuch nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, ist aber durchaus lohnenswert.
Auf der Anreise zum Inle-See hat das bei uns leider aufgrund der frühen Uhrzeit am Morgen nicht geklappt, wir haben auf der Weiterreise einen kleinen Umweg auf der Fahrt zum Flughafen Heho auf uns genommen, bevor wir weiter nach Bagan geflogen sind und haben uns das Kloster angeschaut.
Gegen einen kleinen Aufpreis warten die Taxifahrer mit dem Gepäck im Auto.
Phaung Daw U-Pagode
Am westlichen Ufer des Sees befindet sich eine der heiligsten Stätten des südlichen Shan-Landes. Hier findet auch am letzten Tag des Phaung Daw U-Fest ein Rennen der Einbeinruderer statt.
Nga Phe Chaung-Kloster
Das Kloster der springenden Katzen befindet sich mitten auf dem See und wird während den meisten Touren angefahren.
4. Touren auf dem Inle-See in Myanmar
Die gängigen Touren auf dem Inle-See kannst du problemlos über dein Hotel buchen. Sie dauern den ganzen Tag und beginnen bereits morgens, sodass du warme Kleidung benötigst. Morgens ist es auf den Booten ordentlich kalt, meine Tochter hat sogar eine Mütze getragen.
Üblicherweise startet die Tour auf dem Inle See am großen Kanal in Nyaungshwe und kostet 35.000 Kyat. Zu sehen gibt es Folgendes:
- Einbeinruderer
- Schwimmende Gärten
- Seidenmanufaktur
- schwimmendes Dorf Ywama, hier bietet es sich an, Seiden-Longyis zu kaufen
- Langhalsfrauen
- Shwe Inn Dein Pagode
Du kannst auch den Markt in Indein besuchen und nach einem knapp 20-minütigen Spaziergang das Pagodenfeld erreichen. Zur besseren Planung deiner Touren fragst du am besten schon bei deiner Ankunft im Hotel nach, wann und wo die Märkte stattfinden.
Gegen einen Aufpreis ist ein Abstecher zu den heißen Quellen nördlich bei Khaung Daing möglich. Wir haben diesen Programmpunkt ausgelassen, da Baden für uns eh nicht infrage kam und wir den Tag nicht zu voll packen wollten. Ob sich ein Ausflug dorthin lohnt, kann ich also nicht sagen.
Wenn du deinen Inle-See Ausflug über einen Reiseveranstalter buchst, nimmst du an allen Programmpunkten teil und wirst auch in Souvenirläden und Werkstätten geführt, die sich primär dafür aufgestellt haben, ihre Waren an Touristen zu verkaufen.
Bei einer privaten und dafür etwas teureren Tour kannst du diese kommerziellen Dinge ausklammern und bestimmst selbst die Route. Die meisten Bootsmänner sprechen nicht sonderlich gut englisch. Wir haben mit der Rezeption vorab besprochen, was wir sehen möchten und unser Fahrer hat uns dann entsprechend abgesetzt und vor Ort auf uns gewartet.
Außerdem waren wir jeweils nur den halben Tag, dafür aber gleich mehrere Tage auf dem See unterwegs. Ein wenig im Hotel zu entspannen und den Komfort zu genießen, war einfach zu verlockend für uns.
5. Die Langhalsfrauen vom Inle See – zwischen Fotos & Verantwortung
Das gequälte Lächeln und der eintönige Blick verraten es schon. Nach Spaß und Freude sieht das Tragen der schweren Goldringe der Long Neck Woman nicht gerade aus. Gegen eine Spende lassen sich die Langhalsfrauen in Myanmar bereitwillig fotografieren, es ist ihr Job. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt damit, für Fotos in einem inszenierten Setting zu posieren.
Keine Frage, ein interessantes Bild. Obwohl wir zahlreiche Male in Thailand und anderen asiatischen Ländern zu Gast waren, habe ich zum ersten mal Frauen mit dem bedenklichen Halsschmuck gesehen. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob ein Besuch der Inle-See Langhalsfrauen vertretbar ist und ob man langfristig damit nicht mehr Leid als Gewinn erzeugt.
Noch ein kleiner Hinweis für die Seidenmanufaktur: die Longyis sind nicht vegan, denn die Raupen werden für die Produktion getötet.
Warst du schon am Inle See in Myanmar? Wie hat dir die Tour gefallen? Wir waren mehr als begeistert und würden einen Besuch auf dem Inle-See auf jeden Fall empfehlen. Einen guten Überblick geben dir unsere Myanmar Route für 3 Wochen und unsere Myanmar Reisetipps für Einsteiger.