Sicher & entspannt fliegen mit Baby und Kleinkind – #16 Hacks für eine gelungene Familienreise

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Gemeinsam zu den schönsten Orten der Welt. Am liebsten ganz weit weg. Wäre da nicht die lange Anreise, meist mit einem zahlreiche Stunden dauernden Flug.  

Als wir begonnen haben uns damit auseinander zu setzen, wie das Reisen und vor allem auch das lange Fliegen mit Baby und Kind bewältigt werden kann, haben wir den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Fliegen mit Baby und Kind kann doch eigentlich so kompliziert nicht sein? Oder!?


Die Sicherheit ist bei uns ein großes Thema, auch schon während er Anreise. Dass ich ein unter zweijähriges Kind nahezu kostenfrei auf dem Schoß transportieren darf, das wusste ich. Was aber, wenn andere Optionen gefragt sind? Einfach einen dritten Platz hinzu buchen? Klingt ganz einfach, hat uns in der Vergangenheit mit diversen Airlines schon vor unterschiedlich kompliziert zu lösende Probleme gestellt. Hier berichte ich über einen unserer Flüge mit Ryanair.

Deswegen trage ich hier nun selbst die wichtigsten Infos zusammen und erstelle eine Liste mit Dingen, von denen wir profitiert haben oder die uns fehlten. Uns geht es nämlich vor allem um Sicherheit und nicht darum das Geld für einen dritten Sitzplatz zu sparen, denn zu Hause im Auto fährt unsere Tochter auch nicht unangeschnallt durch die Gegend. 

Ich weiß noch genau wie nervös wir kurz vor dem Abflug am Terminal standen, als wir das erste mal mit unserer Tochter verreist sind. Es waren lediglich vier Stunden, bis wir die Kanaren erreichen sollten, also eigentlich eine überschaubare Strecke. Beim nächsten Mal waren wir mutiger und es ging nach Thailand und Kambodscha.

Heute ist unsere Tochter eine routinierte Fliegerin. Letztes Jahr hat es uns gleich für mehrere Monate nach Südost-Asien verschlagen: Malaysia, Singapur und Indonesien standen auf dem Plan. Auch in diesem Jahr werden wir ab dem Sommer wieder für mehrere Monate unterwegs sein.

Wir sind ganz locker damit, denn mittlerweile haben wir 27 Flüge mit sechs verschiedenen Airlines mit Baby und Kind hinter uns, die in der Summe dann doch recht entspannt verliefen. Wir waren innerhalb Europas unterwegs, sind nach Afrika aufgebrochen und haben gemeinsam als Familie Asien bereist. Als Mutter-Tochter-Gespann waren wir auf Gozo, Malta und in Venedig. Wir sind nach Portugal und ins Baltikum gereist.

Die beste Strategie: Sei flexibel! Ordnung und Struktur ist wichtig, aber es muss auch einen Plan neben dem Plan geben. Es passieren immer unvorhergesehene Dinge, die wir selbst nicht beeinflussen können. Wer sich darauf einlassen kann, der kann sicher und entspannt mit Baby und Kind fliegen. Bei den meisten Airlines treffen wir auf hilfsbereites, fähiges und sehr kinderfreundliches Personal. Woanders läuft es etwas holpriger, aber auch hier können die Mitarbeiter nichts für ihren Arbeitgeber.

#1 Rail & Fly plus wenig Gepäck: fliegen mit Baby und Kind

Wer entspannt mit Baby und Kind am Flughafen ankommen und kurz danach easy fliegen möchte, der verzichtet auf das eigene Auto. Wir nutzen für die Anreise zum Flughafen gerne die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Bahn ist mittlerweile ganz gut auf Familien eingestellt, schaut euch mal die Kinderabteile an.

Hier ist Krach und Krabbeln erlaubt, auch wenn sich manchmal kinderlose Passagiere in diese Abteile verirren, die sich dann umso schneller wieder verkrümeln. Wir haben in diesen Räumlichkeiten zumindest kein ungutes Gefühl, wenn sich unsere Tochter ausbreitet, denn dafür sind diese Abteile da.

Es sind keine erreichbaren Steckdosen vorhanden und die Sitzgelegenheiten sind auch familientauglich. Vor allem der große Tisch läd zum snacken ein und die Fahrt vergeht wie im Flug. Obwohl wir Ferien- und Hauptreisezeiten meiden, ein gewisses Verkehrschaos ist immer zugegen. Darauf verzichten wir zu Beginn und vor allem am Ende der Reise liebend gern und fahren deswegen mit dem Zug zum Flughafen.

Die Schnitzeljagd nach dem besten Parkplatz in Terminalnähe und das Begleichen überteuerter Rechnungen dafür überlassen wir auch gerne anderen. Mit dem Zug steigt ihr unmittelbar am Flughafen aus. Je nach Airline ist der passende Terminal auch direkt in Reichweite.

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Das ist sehr komfortabel, allerdings hatten wir am Frankfurter Flughafen auch schon Pech und mussten erst noch mit dem Flughafenshuttle zum anderen Terminal fahren, weil die Aufzüge im Gebäude defekt waren und wir keine sieben Gepäckstücke über die Rolltreppen transportieren wollten.

Ja, wir waren auch mal dem Irrtum aufgesessen, dass man das Kofferkontingent stets ausnutzen sollte. Heute reisen wir nur noch mit Handgepäck und teilen zu dritt zwei Rucksäcke. Das genügt uns völlig.

Ein Mal sind wir sogar ganz ohne Gepäck nach Spanien aufgebrochen und haben Alicante und Valencia erkundet.

#2 Das Spielzeug gehört im Flieger an die Leine – fliegen mit Baby & Kleinkind

Ganz genau. Die Sicherungsschnüre sind beim fliegen mit Baby und Kind unser bester Freund. Damit die Nerven der übrigen Fluggäste nicht überstrapaziert werden und die wertvollen Dinge auch während anschnallpflichtiger Zeiten wieder zurück geholt werden können, befestigen wir die mitgebrachten Spielsachen und Bücher mit einer Schnur am Sitz.

So geht nichts verloren und kann bequem wieder zurück geangelt werden, ohne dauernd die vor uns sitzenden Menschen zu bitten unter ihren Sitzen nach unserem Hab und Gut Ausschau zu halten. Im worse case schlafen die nämlich gerade und reagieren überhaupt nicht auf Ansprache, wenn das Lieblingsbuch oder der Wachsmalstift verschwunden sind.

#3 Tragetuch oder Tragehilfe & kleinen Reisebuggy mitnehmen

Als waschechte Trageeltern sind wir auch auf Reisen dafür, Babys und Kinder zu tragen. Oft wird empfohlen, mit den Kids in der Trage auch während des Fluges im Gang auf und ab zu laufen. Das machen wir nicht, denn Sicherheit geht für uns vor und die erreichen wir nur angeschnallt im vollen Umfang.

Das gilt für uns Eltern gleichermaßen wie für unsere Tochter. Was aber ebenfalls gilt: Kinder, die zu Hause schon gerne einen erheblichen Teil ihrer Lebenszeit im Tragetuch verbringen, die mögen das im Urlaub auch meistens ganz gerne. Am Flughafen ist das besonders praktisch, denn wir Eltern haben die Hände frei.

Wir haben daher mindestens die ersten 1,5 Jahre auf einen Kinderwagen oder Buggy im Urlaub verzichtet. Es ist eben ein zusätzliches Gepäckstück und muss als solches auch spätestens am Gate übergeben und meist nach Ankunft am Sperrgepäckband wieder abgeholt werden. Dass das Gepäck dort als letztes ankommt, das ist kein Geheimnis. Kürzlich haben wir allerdings den Babyzen YoYo 6+ als hangepäcktauglichen Reisebuggy getestet und sind sehr begeistert.

Nicht nur, weil wir darin unseren 25 kg schweren Autositz bis zum Flugzeug vor uns her schieben anstatt ihn hunderte Meter übers Rollfeld zu schleppen, sondern auch, weil er super handlich ist und unsere Tochter vor Ort im Bus ebenfalls angeschnallt und gegen die Fahrtrichtung sitzen kann. Wer lediglich am Flughafen einen Buggy benötigt, der fragt am besten bei der Airline nach. Einige bieten einen kostenlosen Verleih an. Für größere Kinder eignet sich während des Fluges auch der CARES Gurt, der bei einigen Fluggesellschaften sogar explizit zugelassen ist.

Meine Tragetücher sind mir für’s Reisen übrigens zu schade, wir verwenden daher eine Tragehilfe oder seit kurzem auch eine Outdoor-Kraxe. Wer einen Babycarrier ohne Metallringe oder -verschlüsse besitzt, der muss sein Kind mit etwas Glück auch während der Sicherheitskontrolle nicht herausnehmen. Wenn die Kids zwischenzeitlich eingeschlafen sind, dann können sie in Ruhe weiter schlummern. Das macht das Fliegen mit Baby und Kind um einiges entspannter.

#4 Entspannt fliegen mit Baby und Kind: Reiseapotheke & Nasenspray

Für uns am wichtigsten: ein Kindernasenspray. Meine Tochter nimmt es leider nicht gerne, deswegen benutzen wir es nicht prophylaktisch. Allerdings kam es schon einige Male vor, dass wir gesund hin und mit verstopfter Nase zurück geflogen sind. Eine freie Nase bedeutet weniger Druck auf den Ohren.

Für die Reiseapotheke empfiehlt sich das Gespräch mit dem Hausarzt und dem Kinderarzt und wenn erforderlich, dann auch mit einem Tropenmediziner. In der Apotheke haben wir auch schon gute Beratungen genossen und am Ende selbst entschieden, was wir mitnehmen und was wir vor Ort und bei Bedarf spontan kaufen können.

Um Ärger zu vermeiden sollten man sich allerdings immer mit den Einfuhrbedingungen im Zielland auseinandersetzen, wenn man spezielle Produkte mitführt.

Wir haben für unsere Reise mit Kind die üblichen Hausmittel, Globuli und ein fiebersenkendes Mittel dabei. Ebenso Nasentropfen, eine Wundcreme und Pflaster. Außerdem ein Breitbandantibiothikum für uns alle, was wir nach telefonischer Rücksprache mit unserem Arzt bei Bedarf einnehmen können.

In Malariagebieten greifen wir auf Malerone zurück, um den Weg ins Krankenhaus im Ernstfall zu überbrücken.

Notruf, Kinderarzt & Apotheke im Urlaub mit Baby und Kind

Wir informieren uns schon von zu Hause aus über die Adressen, Telefonnummern und Öffnungszeiten, bevor wir an der Rezeption, wenn es denn überhaupt eine gibt, gerade im Notfall Verständigungsschwierigkeiten aufgrund der Sprachbarriere haben.

Wir haben auch die Adresse der Unterkunft und des Aufenthaltsortes im Handy eingespeichert, damit wir im Notfall schnell erklären können, wo Hilfe benötigt wird. Eigentlich simpel, aber in einer Ausnahmesituation kann schon mal Ausnahmezustand herrschen, der mit Gedächtnisschwund einher geht und je nach Reiseland sind die Straßennamen kompliziert und unaussprechlich.

#5 Verpflegung & Snacks beim Fliegen mit Baby und Kleinkind

Ich habe ja immer die Hoffnung, dass unsere Tochter während des Fluges einfach schläft und nach der Landung munter wieder aufwacht. Dass das nicht immer klappt haben wir auch schon bemerkt. Und nicht immer funktioniert die Ablenkung mit Spielzeug.

Bei vielen Babys und Kindern gilt: Essen hilft. Wir haben daher immer ausreichend Snacks und Kleinigkeiten vorbereitet, die auch ohne Kühlung auskommen. Denn bis zur ersten Mahlzeit dauert es meist eine Weile und auf kurzen Flügen oder bei günstigeren Airlines wird erst gar kein Essen serviert, sondern nur teuer verkauft.

Für kleine Kids reichen neben Milch meist schon Hirsekringel oder kleine Knabberkekse aus. Stillen oder ein Nukki sind für den Druckausgleich optimal. Ältere Kinder mögen vielleicht Bonbons oder Kaugummi, damit die Ohren frei werden.

Babynahrung und das Wasser zur Zubereitung von Pulvermilch fallen übrigens nicht unter die üblichen Vorschriften für Flüssigkeiten. Für uns hat es sich in der Vergangenheit bewährt, einen Beutel mit allen flüssigen Utensilien, die für unsere Tochter bestimmt sind, im Rucksack bereit zu halten und diesen offen und vor allem ungefragt bei der Sicherheitskontrolle vorzulegen.

Wenn wir in der Vergangenheit eine Tasche nur für Nahrung und deren Zubereitung dabei hatten, mussten wir diese häufig nichtmal ausleeren, das spart lästiges Sortieren und somit Zeit. Die Regeln am Flughafen sind zwar international, allerdings werden dort wo Menschen arbeiten die Dinge manchmal etwas unterschiedlich gehandhabt.

Im Kambodscha zum Beispiel wurden keine angebrochenen Wasserflaschen geduldet, seit dem nehmen wir mehrere kleine Flaschen mit. Damit wir zur Not noch verschlossenes Wasser zur Verfügung haben, wenn die offene Flasche abgegeben werden muss.

#6 Mietwagen oder privater Fahrer: entspannt  Reisen als Familie

Wir sind keine Pauschaltouristen, aber bei den wenigen Malen, die wir so verreist sind, haben wir uns von den Sammeltransfers fern gehalten. Auch wenn sie im Reisepreis inkludiert sind. Viele Menschen bedeutet meist großes Chaos, das kostet Zeit und die haben wir mit unserer Tochter nach einem mehrstündigen Flug nicht mehr übrig. Zumindest, wenn ich ihre Geduld und gute Laune nicht überstrapazieren möchte.

Mit einem eigenen Auto seid ihr flexibel und könnt euch sicher mit den Kids vor Ort bewegen. Babyschale, Kindersitz oder Sitzerhöhung könnt ihr hier vernünftig befestigen. Ihr seid nicht, wie bei einer Taxifahrt, gezwungen, die Rückhaltesysteme dann während der Shoppingtour oder durchs Museum mitzuschleppen, wenn ihr sie nicht in der Obhut des Taxifahrers lassen mögt.

Wenn ihr sowieso hier und da einen Supermarkt aufsuchen wollt oder umher fahren möchtet, spart ihr mit einem eigenen Auto im Urlaub Taxikosten oder Bustickets. Das macht sich vor allem für Familien mit mehreren zahlenden Kindern im Geldbeutel bemerkbar. Pkws kann man vor Ort mieten oder bereits von zu Hause aus bestellen und dann bequem am Flughafen entgegen nehmen.

Die beste Alternative ist eigentlich ein persönlicher Fahrer, der vertrauenswürdig ist und über ein sicheres Auto verfügt. Wir wussten das in Thailand sehr zu schätzen und ebenfalls in Kambodscha,  weil wir im Angkor-Gebiet ständig ein- und ausgestiegen sind. Auf den Kanaren sind wir selbst gefahren und dann gibt es auch wieder Länder wie Malta, die so klein sind, dass man mit dem Bus komfortabler und besser voran kommt. In einigen Ländern können zum Beispiel bei den Kindersitzprofis Kinderrückhaltesysteme vor Ort gemietet werden.

#7 Transferzeiten bei Pauschalreisen verkürzen & entspannt fliegen mit Baby und Kind

Indem ihr auf den angebotenen Shuttle bei Pauschalreisen verzichtet und auf ein Taxi oder den sowieso sehr empfehlenswerten Mietwagen zurückgreift, spart ihr Zeit! Und ihr gewinnt Sicherheit für die Kids! Denn: in den Reisebussen können die Kinderrückhaltesysteme eher selten sicher und korrekt befestigt werden.

Der Reisebus zum Hotel ist zwar im Preis inbegriffen, aber mal ehrlich: irgendwer kommt immer zu spät und das eigene Hotel ist immer die letzte Haltestelle auf der Route. Je nach Flugdauer und bereits verstrichener Reisezeit bekommt auch das geduldigste Kind irgendwann schlechte Laune. Dadurch, dass es andere Reisende mit der Pünktlichkeit oft nicht so genau nehmen, noch gemütlich ein Eis schlecken oder einen Kaffee trinken und der Bus meist nicht los fährt, bevor nicht alle da sind, verzögert sich die Ankunft im Hotel.

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Falls euer Gepäck den Kofferraum des Mietwagens sprengt und ihr nicht auf einen größeren Pkw zurückgreifen wollt, könnt ihr die Koffer trotzdem mit dem Shuttlebus zum Hotel transportieren lassen. Ein kleines Trinkgeld für den Fahrer hat uns das in der Vergangenheit möglich gemacht. Nur nicht die Ankunft verpassen, sonst reist euer Koffer ohne euch weiter.

#8 Langstreckenflüge nach den individuellen Tages- & Schlafrhythmen der Babys und Kinder planen

Durchgehend wache Kinder auf einem 12-Stunden-Flug sind anstrengend. Je nach Bordpersonal ist ständiges Laufen auf den Gängen nicht gestattet, zur mitteleuropäischen Nachtzeit müssen die Fensterblenden geschlossen sein, auch wenn es draußen in der aktuellen Zeitzone hell ist und das Wickeln und Umziehen auf den meist unhygienischen Flugzeugtoiletten ist auch kein Spaß.

Außerdem ist es nicht sicher und ich muss sagen, dass ich froh bin, wenn an meiner Sitzreihe nicht ständig jemand vorbei läuft.

Reisen und Fliegen ist individuell. Die einen mögen Direktflüge, weil sie das Umsteigen mit den Kindern stressig und problematisch finden. Wir selbst finden es gut uns nach ein paar Stunden im Sitz die Beine am Flughafen zu vertreten und dann den zweiten Teil der Reise anzutreten.

Für Kinder ist das lange Sitzen auch eine Geduldsprobe, unsere Tochter bewegt sich zwischendurch auch gerne und flitzt am Flughafen auf und ab. Dort gibt es so viel Spannendes zu entdecken, das powert für die nächste Reiseetappe aus und bildet die Basis für eine ordentliche Portion Schlaf.

Fliegen mit Baby und Kind ist so individuell. Die beste Zeit gibt es vermutlich nicht, sondern die Reiseplanung ist, was die Auswahl der Flugzeiten anbelangt vor allem eins: eine ganz persönliche Entscheidung.

#9 Babykörbchen reservieren oder Sitzplatz buchen: wie fliegen Babys & Kleinkinder am sichersten?

Manchmal muss man sich zwischen Sicherheit und Komfort entscheiden oder zumindest bei einem der beiden Posten Abstriche machen. Für uns ist Sicherheit nicht verhandelbar und die Entscheidung fällt daher leicht.

Auf nahezu allen Langstreckenflügen und teilweise auch auf den kürzeren Strecken könnt ihr für Babys ein Schlafkörbchen bestellen. Die zugeteilten Sitzplätze sind meist auch mit etwas mehr Platz und Beinfreiheit verbunden, was der gesamten Familie mehr Entspannung bringt. Ob das Babykörbchen eine gute Alternative ist, wenn das Kind eigentlich noch gut in eine Babyschale passt, muss jeder selbst entscheiden.

Wir persönlich haben einen hohen Anspruch an Sicherheit und möchten diesen auch auf Flügen für unsere Tochter beibehalten. Das Argument, dass sowieso alle tot sind, wenn das Flugzeug abstürzt, zählt bei uns nicht. Denn Flugzeuge fallen in der Regel recht selten vom Himmel. Was aber viel häufiger passiert sind Kollisionen auf dem Rollfeld, eine Notbremsung beim Start oder eine unsanfte Landung.

Auf einem unserer Flüge von Dubai nach Frankfurt hatten wir so massive Turbulenzen aufgrund der schlechten Witterung, dass ich selbst nicht mal auf die Idee gekommen wäre, mich abzuschnallen. Mein Kind auf dem Schoß sitzend zu halten wäre für mich niemals infrage gekommen.

Der eigene Sitzplatz für (kleine) Kinder ist zwar teuer, aber es ist meiner Meinung nach der sicherste Ort für Babys und Kleinkinder an Bord. Ein weiterer Vorteil ist die komplette Sitzreihe, die ihr für euch habt, wenn ihr zu dritt oder zu viert fliegt. 

Für ältere Kinder sind der CARES-Gurt, der zum Beispiel auch gemietet werden kann, sowie das Luftikid eine gute Alternative. Letzteres hat was die Tests im Auto anbelangt zwar weniger gut abgeschnitten, im Flugzeug herrschen allerdings andere Kriterien.

Hauptsächlich müssen die Schüttelbewegungen im Luftraum abgefangen werden. Deswegen ist es auch nicht so dramatisch, wenn das Personal darum bittet, dass die Babyschale nach dem Start bis zur Zeit vor der Landung umgedreht wird, damit der Passagier in der Reihe davor auch seine Rückenlehne nach hinten klappen kann. Denn eine Vollbremsung wird das Flugzeug in der Luft nicht durchführen.

Wir sind kürzlich mit einer ‚günstigen‘ Airline geflogen, deren Sitze so eng waren, dass die Babyschale dort keinen Platz fand. Weil wir das vorher wussten, haben wir einen den Vorgaben der Fluglinie entsprechenden Autokindersitz besorgt bzw. ein wenig „gepimpt“ da auch unser Reborder aus dem Pkw nicht infrage kam.

#10 Sicherheitsbestimmungen bei der jeweiligen Airline erfragen, darf der Kindersitz mit ins Flugzeug?

Wenn ihr mit irgendeiner Kindersicherung fliegen wollt, egal welcher, dann informiert euch vorher und wählt auch danach die Airline aus – soweit möglich. Oder das passende Kinderrückhaltesystem. Meist ist es so, dass das Bordpersonal im Einzelfall entscheidet, ob Vorrichtungen wie das Luftikid oder die mitgebrachte Babyschale – auch während Start und Landung – benutzt werden dürfen oder ob das Baby auf dem Schoß der Eltern sitzen muss. Auch wenn ein zusätzlicher Platz gebucht und bezahlt wurde.

Denkt daran vorher zu prüfen, ob euer Rückhaltesystem eine Flugzeugzulassung hat und meldet es falls erforderlich schon vorher, also von zu Hause aus, an. Die Regeln und Vorschriften sind bei den einzelnen Fluggesellschaften unterschiedlich. Meist sind die Mitarbeiter an der Hotline nicht auf Ballhöhe.

Ich tausche mich daher gerne in Facebook-Gruppen zu aktuellen Erfahrungen aus. Denn es gibt tatsächlich Fluggesellschaften, deren Sitze so eng sind, dass dort kein Kindersitz mit Flugzeugzulassung rein passt, wenn man ihn nicht vorher ein wenig bearbeitet. Auf jeden Fall sollte das entsprechende CE Zeichen vorhanden und der Sticker ‚for use in aircraft‘ aufgeklebt sein.

Und wichtig: Seid gut informiert. Je besser ihr über das was ihr da tut selbst bescheid wisst, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass euer Baby oder Kind am Ende sicher im mitgebrachten Sitz auf dem eigenen Sitzplatz fliegt. Das ist meine Erfahrung.

Wer gut diskutiert, der darf auch mal einem Piloten die Funktionsweise eines Kindersitzes und den Anschnallvorgang erklären. Ich spreche von einem sehr kuriosen persönlichen Erlebnis. Aber auch das gehört zum Reisen und Fliegen mit Babys und Kindern dazu.

#11 Begrenztes Gepäck, wie viele Koffer darf ich mit ins Flugzeug nehmen wenn ich mit Baby & Kind fliege?

Ob und wie viel Gepäck und sonstige Gegenstände wie ein Buggy oder ein Reisebett mitgenommen werden dürfen, ohne dass teure Extragebühren auf euch zukommen, hängt von der Airline ab. Pauschale Antworten aus dem Internet helfen daher nicht weiter, sondern sind individuell zur eigenen Buchung beim Veranstalter zu erfragen. Meist sind zwei Teile pro Baby/Kind erlaubt. Zum Beispiel ein Reisebett und ein Kinderwagen, der komplett zusammen gefaltet werden können muss.

Auch verlangen manche Fluggesellschaften, dass bei drei Reisenden auch drei Koffer aufgegeben werden und das zulässige Gesamtgewicht nicht auf nur zwei Koffer aufgeteilt wird. Da das Bodenpersonal die Gepäckstücke von Hand einlädt auch verständlich. Gerade beim Rückflug aus Ländern mit hoher Luftfeuchtigkeit kann das Gepäck schon mal etwas schwerer sein als auf der Hinreise, wenn sich keine Verbrauchsmaterialien im Koffer befunden haben.

#12 Überraschungen vorbereiten & entspannt fliegen mit Baby

Im Handgepäck ist viel Platz, der am besten mit Kleinigkeiten für die Kleinen gefüllt wird. Bei den großen Airlines gibt es oft kleine Taschen und Geschenke für die Kids gratis oder manchmal gegen eine kleine Gebühr zu kaufen. Wir bringen das Entertainment gerne selbst von zu Hause mit, dann sind wir auf der sicheren Seite. Fliegen mit Baby und Kind wird so auf jeden Fall sehr entspannt.

#13 Wasserkocher, Messer & Sparschäler

Diese drei Dinge haben wir meistens dabei. Den Wasserkocher haben wir derzeit durch ein kleines Induktionskochfeld und einen Topf ersetzt, da vielseitiger einsetzbar. Nicht zuletzt um vor Ort Wasser abzukochen und nicht kanisterweise Plastikmüll zu produzieren, weil das Wasser aus dem Hahn als Trinkwasser nicht geeignet ist.

Mit dem abgekochten Wasser waschen wir übrigens auch unsere Rohkost wie Obst und Gemüse ab, bevor es geschält wird. Unsere Tochter hat einen empfindlichen Magen, was selbstverständlich nicht auf jedes Kind zutrifft. In asiatischen und afrikanischen Ländern, aber auch in Südeuropa wollen wir weder für uns noch unsere Tochter einen verdorbenen Magen riskieren, der uns kostbare Reisezeit nimmt.

#14 Zubehör für den Urlaub mit Baby & Kind ins Hotel liefern lassen

Windeln, Babynahrung und sonstiges Zubehör könnt ihr euch zum Beispiel via Amazon ins Hotel schicken lassen oder selbst ein Päckchen packen. So spart ihr mindestens einen Koffer und habt während der Anreise eine Hand mehr frei und auf der Rückreise kein leeres Gepäckstück.

Auch bei privaten Unterkünften ist das möglich. Fragen kostet nichts und das Porto ist meistens auch überschaubar, wenn man es mit den meist im Urlaubsland erhöhten Preisen für Baby- und Kinderartikel aufrechnet. Das bietet sich übrigens auch an wenn man so wie wir oft lediglich mit Handgepäck vereist. Pflegeprodukte kann man ebenfalls in ein solches Päckchen packen, denn die Möglichkeit alles vor Ort zu kaufen ist nicht immer die nachhaltigste und beste Variante, wenn dadurch im Reiseland Müll produziert wird.

#15 Priority Line, bevorzugte Abfertigung am Flughafen buchen

Diese bevorzugte Behandlung gegen ein kleines Endgeld haben wir auf unserer letzten Reise nach Thailand getestet. Bei längeren Anreisen würden wir auch jedes Mal wieder die Mehrkosten investieren. Denn bei über 30 Stunden Anreise macht es mit kleinem Kind im Gepäck durchaus etwas aus, wenn man in der Summe dann drei Stunden Wartezeit an allen möglichen Schaltern und bei Kontrollen spart.

Mit Baby und Kind wurden wir sowieso immer sehr zuvorkommend und bevorzugt behandelt. Durch die Diplomateneingänge zu gehen und sich ohne Wartezeit voran zu bewegen macht sich allerdings nochmals bemerkbar.

Einzig wo sich der Aufpreis nicht gelohnt hat: Ryanair. Buchst du ‚priority‘ erhältst du dort eine Aussicht aufs Rollfeld inklusive – und zwar zum Beispiel von einer nicht überdachten Treppe für ca. 30 Minuten in der Kälte. An der Sicherheitskontrolle wirst du an den meisten Flughäfen sowieso an den anderen Passagieren vorbei geschleust und selbst Ryanair lotst Familien mit Kindern kostenlos durch die ‚fast line‘.

#16 Fliegen mit Baby und Kind: Spezial, Spezial, Spezial

Ich oute mich, dass wir zu Hause keinen Fernseher haben. Aber unterwegs mag ich gerne auch mal Fünfe gerade sein lassen. Denn: „Spezial“ geht ja nahezu immer. Das kann das unbegrenzte Filmeschauen im Entertainment-Angebot des Flugzeugs sein, die Lieblingsserien auf dem selbst mitgebrachten iPad, ein besonderes Buch, eine Überraschung die erst im Flugzeug ausgepackt wird oder etwas Süßes.

Ich bin grundsätzlich kein Freund davon, Kinder zu überreden oder gar zu bestechen. Wenn es aber darum geht, einen langen Flug für alle sicher und entspannt zu gestalten, dann kann ich das alles auch mal ein wenig lockerer sehen. Nicht nur wir kommen dann ausgeruht in den Ferien an, sondern je nach Flugzeug auch alle anderen 797 Passagiere.

Nach unseren zahlreichen Flügen auf Lang- und Kurzsstrecke weiß ich, dass Fliegen und Reisen generell auch mit kleinen Kindern sehr unkompliziert sein kann. Wir wurden nahezu überall freundlich empfangen. Und hey, Kinder dürfen laut, wild, verspielt sein. Es sind eben Kinder. Auch sie haben ein Recht darauf die Welt zu bereisen, begleitet von ihren Eltern, die es der Umwelt so angenehm wie möglich machen. 

Die sichtbare Mühe wird meist mit positivem Feedback honoriert und die Menschen sind unheimlich hilfsbereit. Das merke ich immer wieder, wenn ich mit unserer Tochter alleine fliege.

Bist du schon mit Baby & Kind geflogen? Buchst du einen eigenen Sitzplatz oder sitzt dein Kind auf dem Schoß? Wie hat’s geklappt?

Bis bald!

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4 Kommentare

  1. Heike

    Hallo, habe mit Interesse deinen Blog hier gelesen. Mich würde interessieren, in welchem Gepäck ihr das Induktionskochfeld transportiert. Im Koffer oder im Handgepäck? Lg Heisy

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